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1. Die neuere Zeit - S. 228

1872 - Paderborn : Schöningh
228 Sonntags und der kirchlichen Feste wurde wieder hergestellt Durch ein Concordat mit dem Papste Pius Vii. wurde die Besoldung der Geistlichen aus Staatsmitteln verordnet, der Kirche der grösste Theil ihrer früheren Besitzthümer zurückgegeben, und die Ernennung der Bischöfe unter Vorbehalt der päpstlichen Bestätigung der Regierung anheimgegeben, 15. Juli 1801. Nach dem Abschluss des für Frankreich günstigen Friedens zu Amiens wurde dem ersten Consul auf einen von seinem Bruder Lucian im Tribunat gestellten Antrag durch Volksabstimmung und Senatsbeschluss seine Würde lebenslänglich übertragen und ihm sogar das Recht seinen Nachfolger selbst zu ernennen zuerkannt. Jetzt mussten natürlich die Anhänger des alten bourbonischen Königthums fürchten, dass ihre Absichten für immer vereitelt würden. Daher brach von neuem eine vom englischen Ministerium unterstützte Verschwörung gegen das Leben des ersten Consuls aus. Die Anstifter wurden entdeckt; George Cadoudal, einer der Chouans, wurde hingerichtet; Pichegru starb im Gefängnisse, und Moreau musste nach Amerika fliehen. Auch der Herzog von Enghicn, der letzte bourbonische Prinz, wurde, obwohl jeder sichere Beweis fehlte, der Theilnahme an dieser Verschwörung beschuldigt, auf badischem Gebiet in Ettenheim gefangen genommen und in Vincennes erschossen (20. Mai 1804). Nachdem jeder Widerstand der Republikaner und der Anhänger des alten Königthums gebrochen war, wurde Napoleon auf den Vorschlag des Tribunats und durch die Bestätigung des Volks und des Senats zum Kaiser ernannt. Der neue Imperator liess sich nach dem Vorbilde Karls des Grossen vom Papste Pius Vii. in der Notre Dame-Kirche zu Paris salben; die Krone aber setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine selbst aufs Haupt, 2. Decbr. 1804. Bald darauf krönte er sich zu Mailand auch mit der eisernen lombardischen Krone als König von Italien und übertrug dann die Verwaltung dieses Landes seinem Stiefsohn Eugen mit dem Titel eines Vicekönigs. Der neue Kaiser umgab seinen Hof mit allem Glanze des alten Königthums. An die Stelle des angestammten Ade's, welcher lange zögerte sich in den Tuilerien wieder einzuen.lea, traten seine Verwandten und Waffengefährten. Sein Bruder Joseph wurde Grosswähler, sein Bruder Ludwig Kronfeldherr. Ihnen zunächst standen 18 Marschälle, unter denen Berthier, Murat, Jourdan, Massena, Augereau, Berna-dotte, Soult, Lannes, Ney, Davoust und Kellermann die bedeutendsten waren. Alles, was sich durch Kriegsruhm und Talent auszeichnete,

2. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 124

1901 - Paderborn : Schöningh
124 Kaiser ernannt. Er lie sich nach dem Vorbilde Karls des Groen vom Papste Pius Vii. in der Notre Dame-Kirche zu Paris salben: die Krone setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine selbst aufs Haupt (2. Dezbr. 1804). Bald darauf krnte er sich zu Mailand auch mit der eisernen lombardischen Krone als König von Italien und bertrug dann die Verwaltung dieses Landes seinem Stiefsohn Eugen mit dem Titel eines Viceknigs. Der neue Kaiser umgab seinen Hof mit allem Glnze des alten Knigtums. An die Stelle des angestammten Adels, welcher lange zgerte, sich in den Tuilerien wieder einzufinden, traten seine Verwandten und Wasfengefhrten. Sein Bruder Joseph wurde Growhler. sein Bruder-Ludwig Kronfeldherr. Ihnen zunchst standen 18 Marschlle, unter denen Berthier, Murat. Jourdan. Massena. Augereau, Bernadotte. Soult, Ney und Davoust die bedeutendsten waren. Alles, was sich durch Kriegsruhm und Talent auszeichnete, prangte in den kaiserlichen Schlssern. Frsten-und Herzogstitel und der neu gegrndete Orden der Ehrenlegion bildeten die Abstufungen unter den Wrdentrgern des neuen Kaiserreichs. Das Tribunat wurde auf 60 Mitglieder beschrnkt und die ganze Verfassung immer mehr eine unumschrnkte Alleinherrschaft unter deni Scheine kon-stitutioueller Formen. Die Freiheit der Presse wurde geschmlert, und der Polizeiminister Fouche wute jede Regung der Unzufriedenheit mit der kaiserlichen Selbstherrlichkeit bald zu unterdrcken. Das Volk ertrug nach den vernichtenden Strmen der Revolution leicht die unumschrnkte Herr-schaft des gewaltigen Csar, welcher durch immer neuen Zuwachs an Lndern und Ruhm die nationale Eitelkeit aufs glnzendste befriedigte. Selbst die drckende Heeresfolge in den hufigen Kriegen nahm es schweigend hin, da der Handel im Innern blhte und durch Anlage von Straen und Kanlen befrdert wurde. Die Verwaltung wurde mit Beibehaltung der Einteilung in Departements, an deren (Spitze Prfekten standen, vereinfacht, und das Gerichtswesen wurde durch ein Gesetzbuch (Code Napoleon), in dem die Geschworenengerichte und das ffentliche Verfahren gewahrt blieben, geordnet. Iv. Das Kaiserreich in seiner Blte, 18041812. 1. Der dritte Koalitionskrieg, 1805. 39. 1. Die neue Koalition. Das englische Volk war der den ungnstigen Frieden zu Amiens ungehalten, und Pitt, Napoleons unvershnlichster Gegner, welcher wieder ins Ministerium berufen war (1804), erklrte offen im Parlament, da er einen lebenslnglichen Krieg gegen Bonaparte führen wolle. Die Englnder weigerten die Rumung gyptens und die Zurckgabe Maltas, während auch Napoleon durch

3. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 21

1888 - Breslau : Hirt
Athesis — Aussig. 21 ner und Päligner, dann nordöstlich zuletzt als Grenze zwischen dem Gebiet der beiden letztem ins adriatische Meer fielst; heute At er no. Atliesis (L.), der, = Name der Etsch im Altertum. Athis (F.), Dorf östlich von Laon. — 1814, 9. Iii. York zersprengt Marmonts Korps. Atropatene (L.) {r\itoonarrivr^ eigentl.media Atr., der nördliche Teil Mediens, um den Urmiasee herum (auch Kleinmedien), so benannt nach dem achämenidischen Fürsten Atropates, der von Alexander d. Gr. zum Satrapen von Medien eingesetzt und in dessen Familie der Besitz des Landes erblich wurde; heute Adherbeidschän. Attica (L.) (rj \irrixr'i), die südöstliche Landschaft vonmittel-griechenland. Attigny (F.), Dorf in der Champagne an der Aisne, nordöstlich von Reims. — 785 Taufe des Sachsenherzogs Widukind. Attuarier = Chattuarier. Auerstedt, Dorf in der Provinz Sachsen, auf dem linken Ufer der Saale, wenig nördlich von der Ilm. — 1806, 14. X. Sieg der Franzosen unter Davoust über die Preußen unter dem Herzog von Braunschweig. , Aufidlls (L.), der, Name des Ofailtos im Altertum. Augusta Praetoria (L. ), Kolonie der Römer im Gebiet der Salasser, an der obern Dora Baltea, von Augustus 25 v. Chr. angelegt, heute Aosta. Augusta Rauracoruni sieh Raurica. Augusta Taurinörum (L.), römische Kolonie, Name Turins im Altertu m. Augusta Treyerörum (L.), Name Triers im Altertum. Augusta Yindelicorum (L.), Hauptstadt von Vindelicien, am Lech, an der Stätte des späteren Augsburg. Augusteiiburg, Dorf mit gleichnamigem Schlofs an der Westküste der Insel Alsen. Aulis (L.) (rj Avug), Stadt in Böotien am Euripus. — Sammlungsplatz der Griechen zum Krieg gegen Troia. Aupa, die, Flüfschen im nordöstlichen Böhmen, vom Riesengebirge zur Elbe (von rechts) an Trautenau vorbei. — 1866, 29. Vi. Kämpfe zwischen Preußen und Österreichern.. Aura, Kloster unmittelbar südwestlich von Kissingen. — Erster Abt im Anfang des 12. Jahrhunderts der berühmte Chronist I Ekkehard (Ekkehardus Uraugiensis). Aurelia via (L.), die, führte von Rom der Küste Etruriens entlang bis Pisa und darüber hinaus zur Via Cassia. Aureliänum (L.), früher Cena-bum, Name von Orleans im Altertum. Aurünker, die, Völkerschaft im südöstlichen Latium. Ausoner = griechischer Name der Aurunker. Aussig, Stadt im nördlichen Böhmen, am Elbeknie, östlich von Teplitz. — 1426, 5. Vi. Sieg I der Husiten über die Sachsen.

4. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 282

1887 - Leipzig : Kesselring
282 Neue Geschichte. Plantagenbau (Zucker, Reis, Tabak und besonders Baumwolle zc.) der Sklaven nicht entbehren zu knnen. Der Streit steigerte sich immer mehr und endlich kam es zum offenen Zerwrfnis. Lincoln Im November 1860 war der von den Nordstaaten aufgestellte Kandidat, Prsident der Advokat Lincolns zum Prsidenten der Union gewhlt worden. Dies 186165. veranlagte den Sden, den lngst gehegten Plan der Losreiung von den Vereinigten Staaten zu verwirklichen, und noch vor dem Amtsantritt Lincolns (4. Februar 1861) konstituierten sich 7 Sklavenstaaten", denen bald noch 4 andere beitraten (Virginien, Nord- und Sd-Karolina, Tennessee, Arkan-sas, Georgia, Florida. Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas), als einen unabhngigen Bund unter dem Namen Konfderierte Staaten von Amerika." Zum Prsidenten wurde der frhere Kriegsminister Jefferson Davis, zur Bundeshauptstadt Richmond2 gewhlt. Die elf Staaten umfaten 5l/2 Millionen Weie und 4 Millionen Neger, während die Nordstaaten eine Einwohnerzahl von 22*/a Millionen Weien und Million Negern hatten. Trotz dieser Ungleichheit wuten die Sdstaaten zwei Jahre (1861 und 1862) lang den Sieg an ihre Fahnen zu fesseln. Erst im dritten Jahre (1863), nachdem Lincoln die Freiheit aller Sklaven in der gesamten Union verkndet hatte (1. Januar 1863), trat ein Umschwung zu gunsten des Nordens ein. Die Konfde-rierten wurden bei Gettysburg2 (1. 3. Juli) geschlagen, und am folgenden Tage (4. Juli) zwang General Grant die Festung Vicksburg2, die den Mississippi sperrte, zur Ergebung. Brgerkrieg Wie Lincoln, so stammte auch Grant (geb. 1822) aus dem Volke. Bei 186165. Ausbruch des Brgerkrieges schwang er sich durch Tchtigkeit zum Obersten eines Freiwilligenregiments empor, darauf wurde er Brigardegeneral und in den zwei folgenden Jahren gewann er durch Mut und Umsicht solchen Feldherrnruhm, da man ihm 1864 den Oberbefehl der alle Armeen des Nordens anvertraute. Whrend hierauf General S her man, Befehlshaber der Westarmee", nach dem Staat Georgia vordrang, rckte Grant selbst gegen Richmond. ldie ganze Streitmacht der Union betrug damals (1864) gegen 700000 Mann, denen die Konfderierten kaum die Hlfte entgegenstellen konnten.) Unter fortwhrenden Kmpfen erreichte Grant die Nhe Rich-monds, vermochte jedoch nichts entscheidendes gegen die Stadt zu unternehmen, sondern mute sich damit begngen, das Heer Lees, des Fhrers des Sdens, von der Verbindung mit den anderen Streitkrften der Rebellen abzuschlieen. Unterdessen war es Sherman geglckt, durch einen khnen Zug von dem Innern Georgias aus die Meereskste zu gewinnen und dort die Hafenstadt Savannah2 (22. Dezember 1864) einzunehmen. Mit Beginn des nchsten Jahres (1865) rckte Sherman nach Norden vor, um sich mit Grant bei Richmond zu vereinigen. Aber noch ehe die Vereinigung zu stnde kam, erhielt er die Nachricht, da die Entscheidung 1 Abraham Line oln, im Jahre 1809 als Sohn eines schlichten Landmanns im Staate Kentucky geboren, hatte sich durch eigene Kraft zu hervorragender Stellung emporgearbeitet. 2 Richmond, Hauptstadt des Staates Virginien, am Jamesflu. Getty-brg, Stadt im sdlichen Pennsylvanien, westlich von Philadelphia. Vicksburg, Stadt am linken Ufer des Mississippi im Staate Mississippi. Savannah, Stadt im Staat Georgia, an der Mndung des Savannah.

5. Geschichte der Deutschen - S. 252

1856 - Münster : Cazin
252 Vom Ausbruch der franz. Revolution Koalition v.land, Spanien und Holland sowie Neapel und Sardinien der roha'aessc'nkoalition von Oesterreich und Preußen gegen Frankreich bei- Frankreich, zutreten. Eine österreichische Armee unter dem Prinzen von Die Oesterr. Coburg und dem Erzherzoge Carl besiegte die Franzosen unter ftcßcn bei Dumouriez bei Neerwinden, das wiedereroberte Belgien wurde Neerwinden besetzt und der constitutionell-gefiunte Dumouriez ging nach sei- ner Absetzung zu den Feinden über. Die Lage der französi. Aufstand bcr^cn Republik wurde um so bedenklicher, da zugleich auch in- * Vender, nere Feinde und namentlich die Vendeer gegen dieselbe auf- traten; selbst im Schooße des National - Convents entstand ein bitterer Kampf zwischen den Girondisten und der sog. Berg- Schreckens- Partei (Jakobiner und Cordeliers), welcher mit dem Sturz der Herrschaft iuersteren endete und zur Bildung der Schreckensherrschaft Ver- Frankreich, anlassung gab. Carnot, eins der neun Mitglieder des mit der exekutiven Gewalt betrauten Wohlfahrtsausschusses, schuf durch ein allgemeines Aufgebot aller Waffenfähigen zwischen dem 18. und 25. Lebensjahre vierzehn Armeen, welche sowohl durch barbarische Verwüstung (höllische Colonnen) die empörten Pro- vinzen wieder zur Ruhe brachten, als auch durch Wiedereinfüh- rung der Massentactik (statt der Lineartactik) bald große Vor- mttà^I'theile über die äußern Feinde gewannen. Die Oesterreicher, Waiiignics von Jourdan bei Wattignies und Fleurus geschlagen, mußten u. Fleurus.die Niederlande räumen; bald daraus wurde auch Holland von Vatav.nep.pichegru erobert und in eine baiavi sch e Republik ver- wandelt. Die an den Rhein zurückgegangenen Oesterceicher entzweiten sich mit den Preußen und konnten sich nur im Be- sitz von Luxemburg und Mainz behaupten, während die Fran- zosen die übrigen deutschen Länder jenseits des Rheins erober- ten. Mittlerweile war die durch Vernichtung oiipc Religion zu Gunsten des Opfercultus und durch die Hinrichtung der Königin Marie Antonie sowie des Herzogs von Orleans (Phi- lipp Egalitn) u. A. gebrandmarkte Schreckensherrschaft im drit- ten Jahre ihrer neuen Zeitrechnung gestürzt, und nach der Hin- richtung des Robespierre's, des etwas mehr als dreimonatlichen Frankreich Dictators von Frankreich wurde die Executive einem Directo- unter 5 uon such Männern übertragen, dem zwei legislative ree oren. Ag^^rn, der Rath der Fünfhundert zur Vorschlagung und der Rath der Alten zur Prüfung und Bestätigung der Gesetze, beigegeben war. Mit diesem neuen Directorium schloß Preu- ßen unter Vorbehalt 'seiner Ansprüche auf die einstweilen von fdt fitft1' Franzosen occupirten überrheinischen Besitzungen den Frie- ìen'z. Basti,dkn zu Basel, 1795 ; außerdem waren auch Toskana und die 1795. 'Staaten der pyrenäischen Halbinsel bereits von der großen Coalition zurückgetreten, und wenngleich die Engländer zur See Sieger blieben, so erfochten jetzt die französischen Heere

6. Theil 4 - S. 113

1813 - Leipzig : Hinrichs
ii3 Frankreich. 15 Febr. 1798 proclamirt wurde. Der ein und acktzigjah- rige P'us 6 ward als Gefangener nach Siona, und von da nach Frankreich abgeführt, wo er am 29 Aug. 1799 Zu Valence lein Leben endigte. Einige Wochen spater begann der Ausbruch der Re- volution in der Schweiz. So wie in allen im M't- telalter gestifteten Republiken, war auch hier der Aristokra- tismus in den größten und bedeutendsten Kantone vorherr- schend; so wie in Bakavien und in Italien, strebte auch hier, seit der Begründung der Demokratie in Frankreich, die demokratische Parthti, die Verfassung Zu andern und den Aristokratrsmus Zu stürzen. Die harte Behandlung des Waadtlandes, einer Provinz und ehemaligen Eroberung der Kantone Bern u-'d Freyburg, von seinen Beherrschern, gab die Veranlassung zum Uv-sturze der bisherigen Verfas- sung der Schweiz. Denn nachdem der Genera! Menard (23 Jan. 1798) die Freiheit des Waadtlandes unter dem Namen der lemanischen Republik proclamirt hatte, begann (26 Febr.) ein allgemeiner Aufstand in der Schweiz. Dre Franzosen unter dem Generale Schauenburg besetz- ten, nach dem Treffen bei Langnau (2 Marz 1798), Solothurn, und zerstörten (3 März) das Beinhaus bei Murten, das Denkmal des ehemaligen Sieges der Schwei- zer über den Herzog Karl den Kühnen von Burgund. Die innern Bewegungen in den Kantonen und die halben Maas- regeln ihrer Regierungen, so wie das Mißtrauen der Trup- pen gegen ihre eignen Befehlshaber, erleichterte die Siege der Franzosen, obgleich der Oberste Grafenried (5 Marz) denselben bei Neueneck eine Niederlage beibrachte. Allein Schauenburg hatte (z Marz) bei Frauen- brunn den General Erlach zurückgeworfen, der darauf von seinen eignen Leuten ermordet wurde, und besetzte Bern. Unter dem Einflüsse des Generals Brune ward am l2 Apr. zu Aarau die eine und untheilbare helveti- sche Republik, mit einer Directorialregrerung, einem großen Rathe und einem Senate, proclamirt. Nach hart- näckigem Widerstände sahen sich (4 Mai) auch die kleinen Kantone genöthigt, Zu capituuren, worauf (r<) Aug.) Iv. 3

7. Theil 4 - S. 157

1813 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich. 157 fett ernannt haben; so wird die Regentschaft dem nächsten Prinzen in der Erbfolge übertragen. Wahrend der Regent- schaft, und vor dem Ablaufe des dritten Jahres der Voll- jährigkeit des Kaisers, darf kein organisches Senatuscon- sultum gegeben werden; auch darf der Regent weder zu hohen Reichswürden, noch zu Vacanzen der Großofficiere und Senatoren u. s. w. ernennen. Schon am ly Mai erhob Napoleon zu Mar- schällen des Reichs: Berthier, Murat, Monccy, Jour- dan, Massena, Augereau, Bernadotte, Soult, Brune, Lannes, Mortier, Ney, Davousi, Bessieres; auch erhielten die Senatoren, welche en chef commandier hatten, Kellermann, Lefevre, P->rignon und-Serrurier, diesen Titel. Juden sechs höchsten Reichsämtern wurden ernannt: der Groß- wahler (Joseph), der Reichserzkanzler (Cambaceres), der Staatserzkanzler (Eugen), der Erzschatzmeister (Lebrun), der Connetable (Kronfeldherr — Louis) und der Großad- miral (Murat). Sie haben den Rang gleich nach den Prinzen und erhalten dieselben Ehrenbezeugungen. Die Zeit der Ernennung bestimmt den Rang unter ihnen selbst; sie können nicht abgesetzt werden. Den Schwur des Kaisers, den er auf das Evangelium leistet, enthalt die Formel: „Ich schwöre, die Integrität des Gebiets der Republik aufrecht zu erhalten, die Freiheit der Religionsübungen und die Gesetze des Concordats, die Gleichheit der Rechte, die politische und bürgerliche Freiheit, die Unwiderruflich- keit des Verkaufes der Nationalgüter zu respectiren und respectiren zu machen, keine Auflage zu erheben, keine Taxe einzuführen, als in Kraft des Gesetzes, die Einrichtung der Ehrenlegion zu handhaben, und in der Regierung blos das Beste, das Glück und die Ruhe des französischen Vol- kes vor Augen zu haben." Noch wurden durch dieses organischesenatusconsultum in dem Senate zwei besondere Commissionen für die persön- liche Freiheit und für die Preßfreiheit bestimmt, und dem Senate aufgetragen, über die Constitution zu wachen. Der Staatsrath (von 50 Personen) sollte sich

8. Bd. 4 - S. 182

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Achter Zeitraum. is2 müßte, aus den Prinzen ernannt, oder, in deren Ermange- lung, aus den hohen Reichswürden genommen würde. Sollte der Kaiser keinen Regenten ernannt haben; so wird die Re- gentschaft dem nächsten Prinzen in der Erbfolge übertragen. Wahrend der Regentschaft, und vor dem Ablaufe des dritten Jahres der Volljährigkeit des Kaisers, darf kein organisches Scnatnsconsultum gegeben werden; auch darf der Regent weder zu hohen Reichswürden, noch zu Vacanzcn der Groß- ofstciere und Senatoren u. s. w. ernennen. Schon am 4 9 Mai erhob Napoleon zu Mar- sch allen des Reichs: Verthier, Murat, Moncep, Jour- dan, Mafsena, Augerean, Bernalotte, S.oult, Brune, Lannes, Mortier, Ney, Davoust, Besstercs; auch erhielten die Senatoren, welche einen Oberbefehl geführt hatten, Kellermann, Lefevre, Periguon und Serrurier, diesen Titel. Zu den sechs höchsten Reichsamtery wurden ernannt: der Großwahler (Joseph), der Reichserzkanzler (Cambaceres), der Staatserzkanzler (Eugen), der Erzschatzmeister (Lebrun), der Conuetable (Kronfeldherr — Louis) und der Großadmi- ral (Murat). Sie erhielten den Rang gleich nach den Prin- zen und dieselben Ehrenbezeugungen. Die Zeit der Ernen- nung bestimmte den Rang unter ihnen selbst; sie konnten wicht abgesetzt werden. Der Schwur de6 Kaisers, den er aus das Evangelium leistete, enthielt die Formel: „Ich schwöre, die Integrität des Gebiets der Republik aufrecht zu erhalten, die Freiheit der Religionsübungcn und die Ge- setze des Concordats, die Gleichheit der Rechte, die politi- sch und bürgerliche Freiheit, die Unwiderruflichkeit des Ver- kaufes der Nationalgüter zu respectiren und respcctircn zu machen, keine Austage zu erheben, keine Tare einzuführen, als in Kraft des Gesetzes, die Einrichtung der Ehrenlegion zu handhaben, und in der Regierung blos das Beste, das Glück und die Ruhe des französischen Volkes vor Augen zu haben." Noch wurden durch dieses organische Senatusconsultum in dem Senate zwei besondere Commissionen für die Per- son l i ch e F r c i h e i t und für die P r e ß fr e i h e i t bestimmt.

9. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 441

1892 - Leipzig : Voigtländer
15] Freie und Hansestadt Lübeck. 441 der russischen Hauptarmee vorauseilmden Kosaken besetzt wurden. In beiden Städten rüstete man sich freudig zur Teilnahme an dem ferneren Kampf; es wurde eine hanseatische Legion gebildet, 3500 Mann stark, aber sie erhielt nicht Gelegenheit zu großen Thaten, da das Wallmodenfche Corps, dem sie zugeteilt ward, sich auf den kleinen Krieg beschränken mußte. Hamburg und Lübeck wurden noch einmal von den Franzosen eingenommen und hatten unter dem Druck willkürlicher Forderungen schwer zu leiden; für Lübeck kam die zweite Befreiung am 5. Dezember, als Bernadotte, nunmehr Kronprinz von Schweden, seinen Feldzug gegen Dänemark begann. Die alte Verfassung ward hergestellt; der Wiener Kongreß erkannte die Hansestädte und Frankfurt als die vier freien Städte des neu gestifteten Deutschen Bundes an. 10. Lübeck seit 1815. Langsam erholte die Stadt sich von den Leiden des Krieges. Die Schiffahrt kam wieder empor, namentlich als regelmäßiger Dampffchiffverkehr eingeführt wurde, zuerst 1824 nach Kopenhagen, dann 1830 nach St. Petersburg, 1836 nach Stockholm. Lange aber mußte Lübeck gegen die Mißgunst Dänemarks ankämpfen, um bessere Landverbindungen durch Holstein und Lauenburg zu erhalten. Die Chaussee zwischen Lübeck und Hamburg wurde erst 1838 fertig, und den Verkehr auf derselben belastete Dänemark mit einem Transitzoll. Die Erlaubnis zum Bau einer Eisenbahn zwischen beiden Städten erteilte Dänemark erst 1847 , nachdem der Bundestag zu Frankfurt über eine Beschwerde Lübecks verhandelt hatte, und auch dann erst in der Weise, daß eine Anschlußbahn an die Berlin-Hamburger Bahn gestattet wurde. Diese Bahn (Lübeck-Büchen) wurde 1851 dem Betrieb übergeben; die direkte Bahn nach Hamburg kam erst 1865 zustande. Seit 1851 war nun auch ein schnelleres Wachsen der Bevölkerung und des Wohlstandes bemerklich. Die Stadt, deren Einwohnerzahl nach der unter französischer Herrschaft 1812 vorgenommenen Zählung nur 25 771 betrug, hatte 1857: 30717, 1880: 51 055, 1890: 63 590 Einwohner, dazu das Landgebiet mit 1857: 12 508, 1890: 12 895 Einwohnern. Zu diesem Aufschwünge trug auch die Änderung der Verfassung bei, welche nach längeren Verhandlungen 1848 durchgeführt wurde. Der vom Senat am 17. März 1 8 48, vor Beginn der politischen Unruhen jenes Jahres in Deutschland, veröffentlichte Entwurf setzte an die Stelle der bisherigen Selbstergänzung des Senats die Wahl durch Senat und Wahlbürger, d. H. dazu bestimmte Mitglieder der Bürgervertretung; letztere aber sollte, statt der bisherigen zwölf Kollegien, eine

10. Mit einem Stahlstich - S. 385

1839 - Stuttgart : Belser
Kaiser Napoleon u. die französische Universalmonarchke. 385 geleitete, überdicß auflösbare Wahlkollegien stellten Can- didaten auf, welche der Kaiser sammtlich verwerfen, oder woraus er die gesetzgebenden Räthe bilden konnte; die Legislatur stimmte fortwährend ohne Debatte ab; das Tribunat debattirte über Vorschläge, welche von der Le- gislatur ihm zukamen, aber nicht mehr als Gesammt- körperschaft, sondern getheilt in 5 Sektionen, der Gesetz- gebung, des Innern, der Finanzen; und hatte auch das Tribunat sich ausgesprochen, die Legislatur gestimmt, der Senat beschlossen, so stand es dem Kaiser frei, wenn er nicht bestätigen wollte, irgend einer Mißbilligung beizu- treten. Konnte wohl je ein Monarch schrankenloser herr- schen als Napoleon bei solchen Formen, bei streng be- wachter Presse, mit Spezialgerichten, und vermöge seiner eignen, riesigen Ueberlegenheit? Glanzvolle Einrichtun- gen, welche die Geburt des Kaiserthums begleiteten, wa- ren sowohl auf die Eitelkeit der französischen Nation, als darauf berechnet, dem Ausland, sonderlich den legitimen Fürsten zu imponiren. Lucian und Hieronymus, Jener als Republikaner, Beide wegen Mißheurathen, erlangten keine Auszeichnung, Joseph und Ludwig aber gemäß dem, was die Nationalversammlung für Ludwigs Xvi. Brüder angeordnet hatte, wurden mit dem Recht der Erbfolge, mit dem Titel „kaiserliche Hoheit« und mit entsprechenden Ein- künften ausgestattet; 6 fürstliche Erzwürdenträger erin- nerten an Karls des Großen Hof, Großwahlhcrr Jo- seph , Connetable Ludwig, Reichserzkanzler Cambaceres, Erzschatzmeister Lebrun, ein Staatskanzler, ein Groß- admiral; 16 Reichsmarschälle, unter denen Murat, Mon- cey, Jourdan, Massen«, Augereau, Bcrnadotte, Soult, Brune, Lannes, Mortier, Ney, Davoust und Bessieres, schienen Ludwigs Xiv. Marschälle von Frankreich jetzt schon zu überstrahlen; auch Senatoren erhielten den Titel Mar- schall, Ketlermann, Lefebvre, Perignon und Scrrurier; 8 Generalinspektoren der Armee kamen hinzu; 2 andre Klassen von Großbeamten, ausser den militärischen, soll- ten demnächst geschaffen werden; ein zahlreicher, sorgfäl- Baiirr's Srsch. Vi. Bd. 25
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